Geschichte unseres Vereins

1975

Ursprung der Behinderten-Gemeinschaft Bonn – abgekürzt BG Bonn – ist der Arbeitskreis „Haus der Behinderten“, dessen konstituierende Sitzung am 09.02.1975 in den Werkstätten für Behinderte in Bornheim-Hersel stattfand. Der Arbeitskreis hatte den Zweck, den Freizeitbereich des geplanten „Hauses der Behinderten“ (das heutige Gustav Heinemann Haus in Bonn Neu-Tannenbusch) mit zu konzeptualisieren.

1975

1976

In der Sitzung dieses Arbeitskreises am 26.04.1976 in Hersel formten sich die ersten Gedanken zur Gründung eines losen Zusammenschlusses aller Behindertenverbände in Form einer Arbeitsgemeinschaft. Teilnehmer an dieser Sitzung waren: Frau Thomae, Herr Dr. Greza, Herr Prof. Dr. Heyland, Herr Wetzel, Herr Ludwig und Herr Dr. Aengenendt.

Der angedachte Zweck der BG war die Wahrnehmung der Beteiligungsrechte der Behinderten im Haus der Behinderten. Außerdem sollte sie eine ergänzende Schaltstelle der Behindertenvereine, ohne dass dadurch die Behindertenarbeit der Einzelvereine tangiert wurde, darstellen. Ein gemeinsames Kontaktbüro im Gustav-Heinemann-Haus war geplant, der Name sollte „Behindertengemeinschaft im Haus der Behinderten“ lauten. Die BG sollte offen für alle örtlichen Behindertenvereine und in der Behindertenarbeit Tätigen sein. Bereits damals wurde angedacht, hieraus eine Vertretung zu wählen, die vom Trägerverein Haus der Behinderten in den Vorstand berufen werden sollte. Diese Gedanken wurden durch Herrn Dr. Aengenendt weiterentwickelt. Er entwarf ein Nutzungskonzept für den Freizeitbereich im Haus der Behinderten in dem die Aufgabe einer Behinderten-Gemeinschaft beschrieben ist.

Am 14.09.1976 fand in Hersel ein Kontaktgespräch zur eventuellen Gründung der BG statt, indem ein Satzungsentwurf diskutiert wurde. Wichtig war allen Teilnehmern an diesem Gespräch die koordinierende Funktion des Vereins für die gemeinsamen Interessen der Einzelverbände.In diesem Gespräch entschied man sich vorerst doch gegen eine formelle Vereinsgründung zu Gunsten eines Zusammenschlusses mit Kooperationsvereinbarungen. Die Gründungsversammlung der BG als loser Zusammenschluss fand am 29.11.1976 statt.

1976

1978

Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Trägerverein des Hauses der Behinderten wurde in den Sitzungen am 29.05. und 25.09.1978 eine Loslösung vom Gustav-Heinemann-Haus beschlossen und der Sitzungsort vom Gustav-Heinemann-Haus in das Margarete-Grundmann-Haus verlegt.

1978

1987

Als Folge einer Sitzung im Margarete-Grundmann-Haus mit Herrn Liminski, Herrn Prof. Dr. Heyland, Frau Daub und Herrn Erg (Blindenverein) Mitte der achtziger Jahre wurde die Behindertenberatungsstelle im Gustav-Heinemann-Haus eingerichtet. Erst im Jahre 1987 wurde als Sitzungsort der BG wieder das Gustav-Heinemann-Haus gewählt.

1987

1991 – 1994

Der langjährige Sprecher der BG Herr Dr. Aengenendt verstarb am 28.10.1991. In einer Sitzung am 10.12.1991 übernahm Herr Christian Joachimi das Sprecheramt. In der Zeit von 1992 – 1994 baute er die Zusammenarbeit der Verbände aus. Es gab Ansprechpartner in den Ämtern der Stadtverwaltung und Fachsprecher der BG.

1991 – 1994

1994 – 1999

Nachdem er dieses Amt aus familiären Gründen im November 1994 niedergelegt hatte, wurde als neue Sprecherin Frau Lehning-Fricke gewählt. Zwischen 1994 und bis zu ihrem Weggang in 1999 waren die wichtigsten Etappen:

  • Erstes Büro in der Dorotheenstraße, auf der Etage des Blindenvereins Bonn
  • Bürogemeinschaft mit der Multiple-Sklerose-Vereinigung Bonn in der Goetheallee, einer behindertengerecht ausgestatteten Etage, in der auch der Verein Hilfe für psychisch Kranke und der VdK Ortsverein Beuel seine Räume hatte.
  • 1997 Umzug in ein neu eingerichtetes Büro im Gustav-Heinemann-Haus und Einstellung einer hauptamtlichen Kraft.
  • 1998 Eintragung der Behinderten-Gemeinschaft Bonn im Vereinsregister.
    Die Interessenvertretung behinderter und chronisch kranker Menschen entwickelte sich stetig weiter. Neben dem bewährten Jour-fixe mit den Stadtwerken und dem Tiefbauamt gab es die Politikergespräche, projektorientierte Treffen mit den zuständigen Verwaltungsbeamten, Pressegespräche und Öffentlichkeitsarbeit auf Ausstellungen und Veranstaltungen, wie dem Selbsthilfetag und ähnliches mehr.

Wichtige Erfolge waren:

  • der fortlaufende behindertengerechte Ausbau der Haltestellen des ÖPNV
  • die Einführung der automatischen Haltestellenansage in Bussen und Straßenbahnen
  • die Verbesserung der Orientierung durch kontrastreiche Gestaltung in Bus und Bahn
  • Verbesserungen im behindertengerechten Um- und Ausbau von Wohnungen, Kindergärten und Krankenhäusern
  • die Verbesserung der Haltestellenansagen
  • Behindertenfreundliche Verbesserung in Schwimmbädern

Grundsätzliches wurde mit zwei Stadtratsbeschlüssen erreicht, die die Einbeziehung der BG bei allen relevanten Vorhaben der Stadt sichern sollen. Mit Bürgeranträgen wurden Forderungen der BG gestützt und erfolgreich durchgesetzt, so der Beitritt der Stadt Bonn zur Erklärung von Barcelona: Die Stadt und ihre Behinderten.

Die BG ist vertreten im Fahrgastbeirat der Stadt Bonn und stellt ein sachkundiger Bürger im Sozialausschuss der Stadt. Sie BG pflegt den Kontakt zur Selbsthilfekontakt – und Informationsstelle des DPWV (Sekis) und ist assoziiertes Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter NRW (LAG SH NRW).

Die Gründung der BG als eingetragener Verein (Gründungsversammlung am 28.01.1998) am 02.06.1998 durch Eintragung in das Vereinsregister war ein Meilenstein in der bisherigen Entwicklung. Mit einem Vorstand, der ein Spiegel der Interessenvertretung behinderter und chronisch kranker Menschen ist, gelang es, die vielfältigen Aufgaben mit Kompetenz zu erfüllen. Das alle 2 – 3 Monate stattfindende Forum ist für alle für das Ziel einer effektiven Interessenvertretung behinderter Menschen Engagierten offen, an dem Vorstand, Fachsprecher und andere Aktive Rede und Antwort stehen sowie anstehende Aktivitäten abgestimmt werden.

1994 – 1999

2000

Nach dem Wegzug von Frau Lehning-Fricke übernahm der zweite Vorsitzende des Vereins Wolfgang Siebert zusammen mit Prof. Dr. Klaus-Ulrich Heyland den Vorsitz im Rahmen eines Mitgliederbeschlusses erst einmal als verlängerte Amtszeit. Auf der Mitgliederversammlung vom 25.10.2000 im Gustav-Heinemann-Haus wurden beide Herren dann offiziell zum 1. und 2. Vorsitzenden und Herr Hufschlag als Kassenführer sowie alle drei auf der Mitgliederversammlung am 27.03.2002 in ihren Ämtern bestätigt.

Damals hatte die BG ihre Geschäftsstelle noch auf der Joachimstraße im Heinz-Dörks-Haus, in der sich ihre damalige Tochtergesellschaft, die INTRA gGmbH immer noch befindet.

2000

2003

Am 02.04.2003 wurden Christian Joachimi (ehemaliger Sprecher der BG) als 1. und Christian Schnitzler als 2. Vorsitzender gewählt. Auf der Mitgliederversammlung vom 22.10.2003 wird Helga Wallasch als 2. Vorsitzende bestimmt. Von der Mitgliederversammlung am 24.03.2004 wurden Christian Joachimi, Helga Wallasch und Herr Hufschlag in ihren Ämtern bestätigt sowie Frau Constanze Wörner zur Schriftführerin gewählt.

2003

2005

Die Entscheidung von Herrn Philipp Hufschlag, sich mehr um seine Familie kümmern zu wollen, löste 2005 die Neubesetzung wichtiger Positionen innerhalb der BG aus. Herr Hufschlag war seit der Gründung des e.V. Kassenführer und zu diesem Zeitpunkt seit ca. 10 Jahren Fachsprecher der BG, d.h. Ansprechpartner für die Stadt Bonn, zu den Themen ÖPNV, Verkehr und Tiefbau sowie Personalverantwortlicher für die Mitarbeiter der BG. Am 09.03.2005 wurde daher Herr Dr. Joachim Wallasch als neuer Kassenführer gewählt. Im August 2005 zog die Geschäftsstelle der BG erneut in das Gustav Heinemann Haus in Räumlichkeiten auf der 2. Etage ein.

Der 29.09.2005 ist für die BG ein wichtiges Datum, denn an diesem Tag wurde die BG durch Beschluss des Rates der Bundesstadt Bonn zur Behindertenbeauftragten der Bundesstadt Bonn ernannt. Seit diesem Tag basiert die Arbeit der BG nun auch auf dem Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und zur Änderung anderer Gesetze NW, kurz BGG NW genannt.

Durch diese Änderung ist die Mitwirkung der BG gesetzlich z.B. im Bauplanungsverfahren verankert. Alle Neubauprojekte der Stadt Bonn müssen von der BG auf Einhaltung aller Vorschriften für barrierefreies Bauen geprüft werden. Im Bereich des Verkehrs, wo GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)-Gelder fließen, muss ein Protokoll mit der BG abgestimmt werden. Wenn nicht barrierefrei gebaut wird und die BG dem Protokoll nicht zustimmt, könnten Landeszuschüsse verwehrt werden.

Das ebenfalls durch den Rückzug von Herrn Philipp Hufschlag vakante Amt eines Fachsprechers für den Bereich ÖPNV, Verkehr und Tiefbau konnte die BG dann bereits im November 2005 neu besetzen. Mit Herrn Peter Wimmers konnte ein engagierter Bonner Bürger, als Rollstuhlfahrer selbst betroffen, für das überaus wichtige Amt gefunden werden. Inzwischen werden diese Aufgaben von einem gemischten Team aus unterschiedlich schwerbehinderten und nicht davon betroffenen Menschen unter Führung der Herren Johannes Wiedemann und Hans-Joachim Hachenberger wahrgenommen.

2005

2006

Zeitgleich wurde für die BG Bonn eine neue Satzung verabschiedet.

Die BG Bonn gab ihre Anteile an der INTRA gGmbH an die evangelische Axenfeldt Gesellschaft ab.

Am 26. November 2006 feierte die BG Bonn ihren 30. Geburtstag gerechnet seit der Gründung des losen Zusammenschlusses.

2006

2008

Auf der Mitgliederversammlung am 12.03.2008 wurden der Vorsitzende und die Stellvertreterin erneut für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Für das Amt des Kassenführers wurde Herr Dipl.-Ing. Jochen Märtl gewählt. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Herr Köhne nicht mehr kandidiert. In dieser Sitzung wurde die Bestellung von Frau Constanze Wörner zur Geschäftsführerin bestätigt.

2008

2010

Zu unser aller Bedauern verstarb Herr Christian Joachimi am 26. Oktober 2010 plötzlich und unerwartet und es begann die Suche nach einem neuen, einer neuen Vorsitzenden. Herr Joachimi war maßgeblich am Prozess der Erstellung des Behindertenpolitischen Teilhabeplans beteiligt. Teilhabeplan der Bundesstadt Bonn wird das Inklusionspapier der Bundesstadt Bonn, basierend auf der UN Konvention der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Der Behindertenpolitische Teilhabeplan steht für gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Gemeinde und fördert mit 111 Handlungsempfehlungen die Umsetzung der Inklusion in unserer Stadt. Die BG Bonn ist bis heute an der Umsetzung und Begleitung der Prozesse beteiligt und gehört dem Projektbeirat des Behindertenpolitischen Teilhabeplans an.

2010

2012

Auf der Mitgliederversammlung am 11.12.2012 wurde ein neuer Vorstand gewählt – die Herren Roland von Barton, Claus Parlow und Wilfried Ring. Herr von Barton schied weniger später aus persönlichen Gründen aus.

2012

2014

Am 02.04.2014 wurden Herr Claus Parlow zum Vorsitzenden, Herr Wilfried Ring zum Stellvertretenden Vorsitzenden und Frau Ulrike Graepp zum weiteren Mitglied in den Vorstand gewählt.

Am 01.07.2014 zog die Geschäftsstelle der BG BONN um in die Oppelner Straße 130 in 53119 Bonn.

Herr Parlow gab aus persönlichen Gründen zum Jahresende 2014 sein Vorstandsmandat zurück.

2014

2015 – 2016

Die Geschäftsführerin schied zum Ende Januar 2015 aus. Damit am 27.03.2015 ein neues Vorstandsteam bestehend aus Herrn Wilfried Ring, Frau Ulrike Graepp und Herrn Hans-Hermann R. Heyland mit einer vollen Amtsperiode gewählt werden konnte, stellten die beiden verbleibenden Vorstände ihre Mandate zur Verfügung.

Im Jahr 2016 feiert der Verein seinen vierzigsten Geburtstag mit einer Veranstaltung im Heinz-Dörks-Haus.

2015 – 2016

2017

Im Oktober 2017 wurde ein neuer Vorstand gewählt, bestehend aus Claus Parlow. 1. Vorsitzender, Marco Thoma stellvertretender Vorsitzender und Andrea Elsmann als Mitglied des Vorstands.

2017

2018

Im Januar 2018 veränderte sich nach dem Rücktritt Frau Elsmanns aus beruflichen Gründen und der Entscheidung Herrn Thomas, sich für die Geschäftsführung zu bewerben, die Zusammensetzung des Vorstandes erneut. Frau Marion Frohn wurde als zweite Vorsitzende und Herr Wolfgang Glöckner als drittes Mitglied in den Vorstand gewählt.

Der neue Vorstand und die Geschäftsführung Herr Thoma strukturierten gemeinsam die Sitzungskultur des Vereins um und entschieden gemeinsam mit den Mitgliedern, die viermal jährlich stattfindenden Forumssitzungen umzugestalten und Mitglieder mit ihren Themen regelmäßig zu Wort kommen zu lassen.

Ziel der Umgestaltung war es, den Dialog zwischen den Mitgliedern zu erhöhen und die Forumssitzungen interaktiv zu gestalten. Im Jahr 2018 unterstützte die Behinderten-Gemeinschaft Bonn in Vorträgen und durch Netzwerkarbeit das Aktion Mensch Projekt Abenteuer Lernen. Es ist ein Projekt zur Förderung inklusiver Freizeitangebote von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Ebenso werden Fachvorträge und Seminare rund um das Thema Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit unterstützt. Das Projekt dauert bis 2019 und wird mit einem Folgeantrag für weitere zwei Jahre fortgeschrieben.

Weitere Projekte, die durch die Behinderten-Gemeinschaft Bonn unterstützt wurden, waren das Projekt „Ein Platz für Alle“, das durch eine gleichnamige Initiative gemeinsam mit dem Sport- und Bäderamt an der Neugestaltung des Reuterparks arbeitet. Ein Antrag auf kommunale Fördermittel wurde inhaltlich unterstützt und führte 2019 zur erfolgreichen Bewilligung. Das Projekt „Ein Platz für Alle“ wird als ein inklusives Leuchtturmprojekt mit seinem ersten Bauabschnitt in 2020 in Bonn umgesetzt.

2018 hat sich die Behinderten-Gemeinschaft Bonn auch an einem internationalen Seminar mit der kommunalen Partnerstadt Ramallah, Palästina beteiligt. Ziel des internationalen Austauschs „Connective Cities“ waren die Themen; Garden of senses (ein Projekt zur inklusiven Gestaltung von Parks in Ramallah, analog zum Projekt „Ein Platz für Alle“ und das Modell der Behindertenbeauftragten in Bonn mit der Behinderten-Gemeinschaft vorzustellen.

Ende 2018 schied der Geschäftsführer Herr Marco Thoma aus der Behindertengemeinschaft aus. Eine Nachbesetzung sollte erst nach Ablauf der durch die Bundesstadt Bonn geforderte Zukunftskonferenz diskutiert werden, die der Neuausrichtung der Behinderten-Gemeinschaft galt. Anfang 2019 verstarb das geschätzte Vorstandsmitglied Herr Wolfgang Glöckner plötzlich und unerwartet.

2018

2019

Am 27. April 2019 fand die Zukunftskonferenz der BG Bonn unter der Moderation des Referenten Norbert Körschgen statt. Die Mitglieder erarbeiteten viele Ergebnisse zur Gestaltung der Zukunft der Behinderten-Gemeinschaft Bonn und entscheidend war das allgemeine Votum der Mitglieder, an der Rolle der Behindertenbeauftragten im Zusammenschluss eines Vereins festzuhalten. Die Ergebnisse wurden in einer weiteren Sitzung am 29. Mai 2019 mit einem Teil der Mitglieder bearbeitet.

Die Entscheidung der Bundesstadt Bonn und der Politik, die Rolle der Behindertenbeauftragten weiterhin dem Verein zu übertragen, basierte auf den Ergebnissen der Zukunftskonferenz mit den Mitgliedern und der Auswertung der Arbeit des Vorstandes und der Geschäftsführung und den daraus resultierenden Vorschlägen zur Professionalisierung der Tätigkeiten des Vorstands. Die Entscheidung der Politik fiel nicht ohne einige kritische Auflagen, bestehende Strukturen und die Qualität der BG Bonn zu optimieren und gemeinsam mit den Mitgliedern öffentlich sichtbar an Inklusionsthemen zu arbeiten.

Am 13. November 2019 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Herr Sandór Krönert ist erster Vorsitzender, Herr Arne Siebert Stellvertreter und Frau Severine Profitlich als Mitglied des Vorstands. Der Vorstand entschied sich, zwei weitere Mitglieder zur Unterstützung der Fachlichen Themen zu kooptieren. Herr Michael Fischell und Herr Marcus Eichhorn unterstützen das Vorstandsteam. Herr Fischell verfügt über ein langjähriges Engagement als Koordinator für das Thema Flucht, Behinderung und Gesundheit und bringt sich mit seiner Erfahrung im Bereich der Kommunalpolitik und dem Thema Migration und Inklusion in den Vorstand ein. Herr Marcus Eichhorn unterstützt den Vorstand mit seinen Fachkenntnissen zur Öffentlichkeitsarbeit und Betriebswirtschaft. Im Dezember 2019 entscheidet sich der Vorstand, eine Geschäftsführung einzustellen.

2019

2020

Frau Marion Frohn wird von ihrer langjährigen Tätigkeit bei der Lebenshilfe Bonn abgeworben und am 15. Januar 2020, mit dem Einverständnis der Mitglieder auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 22. Januar 2020, als Geschäftsführerin, eingestellt. Herr Arne Siebert gibt auf dieser Mitgliederversammlung, aus persönlichen Gründen, seinen Rücktritt aus dem Vorstandsamt bekannt. Herr Marcus Eichhorn und Herr Michael Fischell werden durch die Mitgliederversammlung als kooptierte Mitglieder bestätigt.

Am 14.03.2020 wird Frau Severine Profitlich durch den Vorstand in die Position der stellvertretenden Vorsitzenden kooptiert.

Im Frühjahr des Jahres 2020 kam eine einschneidende Zeit: Aufgrund der in Deutschland herrschenden Pandemie COVID-19, wurde mit dem Erlass vom 10.03.2020 des Ministeriums für Arbeit Gesundheit Soziales NRW ein Versammlungs- und Veranstaltungsverbot herausgegeben. Die Pandemie beeinflusste die Arbeit der BG Bonn maßgeblich, da weder Mitgliederversammlungen noch Forumssitzungen, geschweige denn Arbeitskreise in Präsenz durchgeführt werden konnten. Ausnahme blieb die Sprechstunde für taube Menschen, die unter strengsten Hygienevorkehrungen aufrechterhalten wurde, da die Regeln und Vorkehrungen rund um das Virus COVID-19 zu noch mehr Ausgrenzung für gehörlose Menschen führte. Erklärungen in Gebärdensprache kamen sehr viel später in die Öffentlichkeit und Masken und Schließung von sämtlichen öffentlichen Einrichtungen führten zu einer mangelnden Kommunikationsmöglichkeit. Um so mehr ist das Engagement der Honorarkraft Angela Herbig und ihrem Team hervorzuheben, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Sprechstunde in Gebärdensprache fortgesetzt werden konnte.

Insgesamt hat sich die Arbeit der BG Bonn in diesem Jahr verändert. Digitale Konferenzen und Besprechungen wurden etabliert. Um mit den Mitgliedern über ein weiteres Format im Kontakt bleiben zu können, wurde der Infobrief BG Aktuell mehrfach im Jahr verschickt. Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung durfte aufgrund der herrschenden Versammlungsverbote nicht stattfinden.

In diesem Jahr wurde dennoch an vielfältigen Themen gearbeitet. Zum Beispiel an der Fortschreibung des Behindertenpolitischen Teilhabeplans (BPTHP), die in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle und des Projektbeirats des BPTHPs und Mitgliedern der BG Bonn erfolgte. Die Webseite der BG Bonn wurde mit neuem Design und unter neuer Bezeichnung www.bgbonn.org freigeschaltet. Als Teil des Kuratoriums der Special Olympics wirkte die BG Bonn an den Vorbereitungen zu den bevorstehenden Landesspielen der Special Olympics NRW im Jahr 2021 mit.

2020

2021

Die Pandemie COVID-19 setzte sich auch im Jahr 2021 fort. Es kam weiterhin zu Einschränkungen von Präsenztreffen und die BG Bonn veranstaltete selbst digitale Treffen und Konferenzen und nahm an digitalen Veranstaltungen teil. Zur Unterstützung des Gesundheitsamtes wurde eine Infohotline zum Thema Impfen für Menschen mit Behinderung gegen das Virus COVID-19 bei der BG Bonn eingerichtet.

In diesem Jahr ist der Start des Projektes der Fokusgruppe in der Bundeskunsthalle hervorzuheben mit dem Ziel, sich für eine breite kulturelle Teilhabe an einer Ausstellung im Sinne eines umfassenden Inklusions- und Integrationsbegriffs zu engagieren. Die BG Bonn beteiligt sich mit Mitgliedern und unterstützte das Kooperationsprojekt mit Leichter Sprache und dem Erstellen von Bildprotokollen.

In Zusammenarbeit mit der BonnInfo wurden Sehenswürdigkeiten durch die BG Bonn nach einem standardisierten Fragebogen zur Barrierefreiheit überprüft. Die Daten wurden zur Ergänzung der beschriebenen Sehenswürdigkeiten auf den Internetseiten der Stadt Bonn erfasst.

Es fand eine Fotoaktion der Geschäftsstelle des Behindertenpolitischen Teilhabeplans statt, zur Erstellung von Plakaten. Die Plakate dienten dem Aufruf an die Bevölkerung Bonns, sich an einer Bürgerbeteiligung in Einfacher Sprache zum Teilhabeplan zu beteiligen. Diverse Mitgliedsorganisationen und Mitglieder wirkten an der erfolgreichen Fotoaktion mit.

In diesem Jahr startete das Filmprojekt in Kooperation mit dem Verein der Jugendhilfe Lucky Luke e.V. zur Gestaltung eines Films unter dem Motto “Together” (Zusammen).

Im Sommer beteiligte sich die BG Bonn an den Landesspielen der Special Olympics NRW sowohl an Vorbereitungen der Sportstätten als auch an der Umsetzung des Rahmenprogramms auf der Erlebnismeile.

Besonderer Höhepunkt bildete in diesem Jahr die digitale Gleichstellungswoche, die aufgrund des weiterhin bestehenden Versammlungsverbots als Ersatz für den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung auf dem Münsterplatz stattfand. Viele Mitglieder und Special Olympics NRW engagierten sich mit digitalen Vorträgen und Mitmachangeboten am umfangreichen und vielfältigen Programm. Die Oberbürgermeisterin Katja Dörner stellte sich für eine einstündige Auseinandersetzung zum Thema Pandemie und Inklusion zur Verfügung, bei der die Mitglieder auf zahlreiche Behinderungen innerhalb des Umgangs mit Regeln und Maßnahmen sensibilisierten. Diese besondere Woche wurde filmisch dokumentiert und zeigt das herausragende Engagement aller Beteiligten.

2021

2022

Die Pandemie COVID-19 setzte sich auch im Jahr 2022 fort. Es kam weiterhin zu Einschränkungen von Präsenztreffen mit strikten Regeln zur Umsetzung von Veranstaltungen. Eine Durchführung von Präsenzveranstaltungen konnte dennoch endlich wieder realisiert werden. Ein neues einschneidendes Ereignis erschütterte die Welt: Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Im Bereich der Beratung tauber Menschen waren die Auswirkungen der Flüchtlingswelle auch bei der BG Bonn spürbar. Es mussten Strategien entwickelt werden, Gebärdensprachkurse auf Deutsch für geflüchtete taube Ukrainerinnen und Ukrainer zu konzipieren und umzusetzen. Die BG Bonn unterstützte bei der Vermittlung einer tauben Gebärdensprachdolmetscherin und bei den ersten Fragen zur Konzeption des Kurses, der schließlich erfolgreich umgesetzt wurde.

Bei der Mitgliederversammlung am 26.04.2024 wurde Herr Sandór Krönert zum ersten Vorsitzenden und Herr Michael Fischell zum Stellvertreter gewählt. Severine Profitlich und Marcus Eichhorn wurden zu Mitgliedern des Vorstands gewählt.

Die BG Bonn war einmal im Monat innerhalb der Ausstellung der Bundeskunsthalle “Das Gehirn” beim sogenannten Brain Talk in Ausstellungen vertreten und berichtete Besuchenden über die Arbeit der Fokusgruppe. In Kooperation mit der Musikvermittlung BEETHOVENFEST BONN wurde ein Dunkelkonzert mit dem jungen Streichquartett „Vision String Quartett“ in der Brotfabrik Beuel vorbereitet. Die BG Bonn unterstützte bei der Akquisition von jungen, blinden Menschen, die sich an der Entwicklung des außergewöhnlichen Konzertes beteiligten und war an der Umsetzung des Konzerts beteiligt.

Das Netzwerk Sport und Inklusion wurde unter Federführung des Sport- und Bäderamtes gegründet und die BG Bonn wirkte vorbereitend und bei der Umsetzung des Netzwerktreffens mit einem Tandemvortrag zum Thema Bedarfe für Sport für Menschen mit Behinderung mit.

Das Netzwerkes Migration, Flucht und Behinderung veranstaltete einen Workshop zum Thema: „Hilfe?? – das können wir nur selber tun!“ Gesundheitliche Teilhabe und Hilfe durch Vielfalt und Engagement. Die BG Bonn ist Teil der Steuerungsgruppe und beteiligt sich maßgeblich unter der Federführung des Vorstandsmitglieds Michael Fischell an der Gestaltung und Umsetzung von Informationen und diversen Veranstaltungen zum Thema Flucht Migration und Behinderung.

Beim Amt für Internationales hat sich die BG Bonn erneut mit einem Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Inklusion beworben. Der Antrag wurde mit dem Konzept zur Durchführung von inklusiven Stadtspaziergängen bewilligt. Die kleinen Touren beschäftigen sich mit bestehenden Hindernissen und gelungener Barrierefreiheit in unserer Stadt aus Perspektive von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Ziel des Projektes war, sich mit dem Nachhaltigkeitsziel zur Infrastruktur in unserer Stadt und dem Thema Teilhabemöglichkeiten zu befassen.

Die BG Bonn hat im Projekt BeWegt (Wegbegleitende Beratung von Familien mit Kindern mit Beeinträchtigungen mit der Evangelischen Hochschule Bochum) das Erstellen eines Reisetagebuchs mit gezeichneten Bildern übernommen, bei dem es um ein Fallbeispiel einer Familie aus dem Bunten Kreis e.V. und ihren Weg durch den „Beratungsdschungel“ mit ihrem Kind mit Behinderung ging. Das Reisetagebuch wurde u.a. bei der Fachbeiratssitzung Partizipation am 21.03.2022 der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung (NRW) vorgestellt. Ziel des Vortrags war es, über möglichst viel Öffentlichkeitsarbeit darauf aufmerksam zu machen, dass Eltern von Kindern mit Behinderung einen Case Manager*in (Fallmanager*in) brauchen, der oder die sie für bestimmte Zeiträume dabei unterstützt, notwendige Förderungen zu finden und zu beantragen und sich im sogenannten Beratungsdschungel zurecht zu finden, ohne entmutigt und kraftlos aufgeben zu müssen.

Der Film “Together”, der in Kooperation mit dem Verein Lucky Luke e.V. erstellt wurde, wird in der Bonner Brotfabrik präsentiert. Hervorzuheben ist der eigens entwickelte Titelsong “Rollkommando” (Komposition und Produktion: SG Instrumental), der von einigen Beteiligten des Films umgesetzt wurde. Aus der Filmarbeit entstand die inklusive Projektband “Project Inclusion”, die später auf einigen Veranstaltungen in Bonn Gelegenheit zu weiteren Konzerten erhielt.

2022

2023

Die Pandemie COVID-19 wirkt sich nicht mehr maßgeblich auf die Präsenzveranstaltungen der BG Bonn aus und sämtliche Veranstaltungsformate können wieder umgesetzt oder besucht werden. Die BG Bonn nahm in diesem Jahr ihre Arbeit in vielfältigen politischen Fachausschüssen der Stadt Bonn auf. Ende des Jahres 2022 wurde die BG Bonn als beratendes Mitglied in folgende Ausschüsse berufen:

  • Sozialausschuss
  • Sportausschuss
  • Kulturausschuss
  • Schulausschuss
  • Planungsausschuss
  • Mobilitätsausschuss
  • Bürgerausschuss
  • Ausschuss Europa und Internationales
  • Umweltausschuss
  • Unterausschuss Digitalisierung

Zur Aufnahme in den Jugendausschuss wurde nachträglich ein Antrag gestellt. Neben dem massiv erhöhtem Arbeitsaufkommen für das haupt- und ehrenamtliche Team der BG Bonn ist positiv zu bewerten, dass sowohl Politik als auch Verwaltung die Behindertenbeauftragte vermehrt wahrnehmen, denn Anfragen zur Teilnahme an Veranstaltungen und Beratungen zu unterschiedlichen Themen der Inklusion nahmen zu.

Netzwerk Bonn – Ort für alle

Nach der Ablehnung des Förderantrages bei der Aktion Mensch zum Thema „Inklusion für Alle“, haben sich Vertreter und Vertreterinnen von gemeinnützigen Verbänden (Abenteuer Lernen / Behinderten-Gemeinschaft Bonn) und der Stadt Bonn (Amt für soziale Gerechtigkeit, Schulamt, Inklusionsbüro, Sport- und Bäderamt, Amt für Wohnen und Soziales, das Stadttheater) dazu entschlossen, das Thema Inklusion und die damit verbundenen Inhalte aufzugreifen um Bonn zu einem „Ort für Alle“ weiterzuentwickeln.

Die BG Bonn machte sich weiterhin stark für die Information und Sensibilisierung für das Thema Leichte Sprache und Einfache Sprache. Gemeinsam mit dem Prüfteam der Text-helden und Text-Heldinnen wurden diverse Texte für unterschiedliche Institutionen, Ämter und Vereine übersetzt und geprüft. Zum Beispiel wurde die erste Pressemitteilung in Leichter Sprache zu den World Games der Special Olympics wurde für die Deutsche Telekom Bonn erstellt.

Anlässlich der World Games der Special Olympics im Sommer 2023 konnten sich Kommunen bundesweit im Vorfeld als sogenannte “Host Towns” (gastgebende Stadt) bewerben. Bonn bekam den Zuschlag für die ca. 100köpfige Chinesische Delegation, die vor den sportlichen Wettkämpfen in Berlin, zwei Tage in Bonn verbrachten, um Kultur und Menschen in Deutschland kennenzulernen. Unter der Federführung des Sport- und Bäderamtes war die BG Bonn mit einer Begrüßungsrede am Empfang im Basecamp Bonn, am Inklusionstag und Fackellauf und am Abschiedsempfang der Chinesischen Delegation der Special Olympics World Games (Host Town Projekt) beteiligt.

In der weiteren Zusammenarbeit mit dem Sport- und Bäderamt ist die Umsetzung der Eröffnungsfeier zum ersten Bauabschnitt des inklusiven Reuterparks “Ein Platz für Alle” hervorzuheben, sowie die Planung und Umsetzung der Sportlerehrung unter der Beteiligung eines inklusivem Bühnenteams der BG Bonn in der Organisation des Abends.


Ein Tag für Alle GOP Varieté Theater Bonn (Projekt Aktion Mensch #1Barriereweniger)

Im Rahmen des Aktion Mensch Projektes hat die BG Bonn das GOP Varieté Theater Bonn auf dem Weg begleitet, inklusiver zu werden. Mehrere inklusive Showtage „Für Alle“ wurden für ein Publikum mit Menschen mit und ohne Behinderung ungesetzt.

Eine Gebärdendolmetscherin begleitete die inklusiven Showtage. Induktionskopfhörer zur Unterstützung von schwerhörigen Besuchenden wurden angeschafft und ein Leitsystem an Stufen wurde angebracht. Außerdem wurden zu jeder Show Texte in Einfacher Sprache auf einer eigens erstellten Landingpage des GOP Bonn angeboten.

Das Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung hat ein weiteres Beratungscafé im Haus Vielinbusch in Tannenbusch umgesetzt. Auch dieser Termin war ein großer Erfolg. Nach dem Vortrag zum Schwerpunktthema „Pflege und Pflegeversicherung“, kam es zu sehr guten und hilfreichen Austauschgesprächen zwischen Mitgliedern des Netzwerkes und den Gästen mit und ohne Migrationshintergrund.


Behindertenpolitischer Teilhabeplan Bonn Inklusiv

Die Gestaltung des Prozesses zur Evaluation und Fortschreibung des Behindertenpolitischen Teilhabeplans der Bundesstadt Bonn wurde gemeinsam mit dem Amt 50 (Amt für Soziales und Wohnen, Geschäftsstelle BPTHP) fortgesetzt. Die BG Bonn hat sich mit Selbstvertretenden aus Mitgliedsvereinen und Vereinen an sieben Arbeitsgruppen beteiligt. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung (03.12.2023) wurde bereits der 3. Podcast “Bonn Inklusiv” erstellt, der den Prozess zur Fortschreibung des Teilhabeplans unterstützt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Podcast der BG Bonn immer in Gebärdensprache übersetzt wird.

2023

2024

Das Team der BG Bonn wurde im Juli 2024 um eine Referentin für Barrierefreiheit erweitert. Jana Jadron Wenzel konnte für die hauptamtliche Koordinierung des Bereichs und der damit verbundenen Aufgaben der Barrierefreiheit gewonnen werden. Sie übernimmt Ausschusstätigkeiten, weitere Gremienarbeiten und übergreifende allgemeine Aufgaben der BG Bonn. Durch die stetig wachsenden Aufgaben und Anfragen an die BG Bonn in den letzten vier Jahren, sich in vielfältige Themenbereiche und Arbeitskreise der Stadt Bonn einzubringen und zu engagieren, war die Aufstockung des Teams notwendig. Im Herbst hat das Vorstandsmitglied Marcus Eichhorn leider sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen müssen. Der Vorstand besteht weiterhin aus den gewählten Mitgliedern: Sandor Krönert (Vorsitzender), Michael Fischell (Stellvertreter), Severine Profitlich (Mitglied des Vorstands).

Im Bereich Barrierefreiheit setzt sich die BG Bonn seit Jahrzehnten für die Verbesserung der Teilhabe im ÖPNV (Öffentlichen Nahverkehr und in der Umsetzung der Barrierefreiheit von Öffentlichen Gebäude ein). Zahlreiche Begehungen und Stellungnahmen mit Empfehlungen oder Rückmeldungen zur geplanten Barrierefreiheit setzt sie jährlich in der Zusammenarbeit mit SWB und Ämtern der Stadt Bonn (z.B. Planungsamt, Tiefbauamt, Denkmalschutz, Verkehr, Fußgängerbeauftragten, etc.) um. Nicht immer können 100 Prozent der geforderten Barrierefreiheit erreicht werden. Das quartalsweise stattfindende Jour Fixe mit Ämtern der Stadt Bonn und der SWB zum Austausch der Gestaltung der Barrierefreiheit und Teilhabe im Bereich Bau und Verkehr ist hilfreich, um sich ämterübergreifend über Themen auszutauschen.

Inklusive Kulturveranstaltung Beethoven-Revue Bonn

Die BG Bonn hat eine Projektförderung der Aktion Mensch im Bereich Inklusive Kultur bewilligt bekommen Damit wurde Bonns erste Beethoven Revue umgesetzt. Ein partizipatives Projekt, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung die Revue geplant und u.a. mit Unterstützung ehrenamtlich Engagierter des Round Tabel 36 Bonn in der Brotfabrik Beuel umgesetzt haben.

Das Netzwerk Flucht, Migration und Behinderung führte in diesem Jahr das Projekt „Demenz: Erkennen- Verstehen – Hilfe bekommen“ /Interkulturelle Beratung und Unterstützung im Stadtteil bei dementiellen Erkrankungen durch. Wichtigstes Ziel des vorliegenden Projektes war es, in Statteilveranstaltungen Menschen mit Migrationsgeschichte über dementielle Erkrankungen zu informieren; und Zugangswege zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu ermöglichen.

Die BG Bonn war in der Moderation des Tanzwettbewerbs der Landesspiele der Special Olympics NRW in Münster aktiv. Außerdem wurde das inklusive Bühnenteam für die Sportlerehrung des Sport- und Bäderamtes abermals eingesetzt.

Behindertenpolitischer Teilhabeplan Bonn Inklusiv

Die Gestaltung des Prozesses zur Evaluation und Fortschreibung des Behindertenpolitischen Teilhabeplans der Bundesstadt Bonn (BPTHP) wurde gemeinsam mit dem Amt 50 (Amt für Soziales und Wohnen, Geschäftsstelle BPTHP) fortgesetzt. Die BG Bonn prüft mit dem Team der Text-Helden und Text-Heldinnen die Übersetzung der Handlungsempfehlungen des BPTHPs in Einfache Sprache. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung (03.12.2024) wurde der 4. Podcast “Bonn Inklusiv” erstellt, der den Prozess der Prüfgruppe der Text-Helden und Text-Heldinnen beschreibt. Besonders hervorzuheben ist, dass der Podcast der BG Bonn immer in Gebärdensprache übersetzt wird.

2024

2025

In diesem Jahr sind wir 20 Jahre Behindertenbeauftragte der Bundesstadt Bonn. Das feiern wir mit unseren Mitgliedern, die einen großen Teil zum Erfolg unserer Arbeit beigetragen haben. Nur durch die Gemeinschaft gelingt es uns, viele unterschiedlichen Themen in unserer Stadt zu bewegen und uns in sämtlichen Lebensbereichen einzusetzen. Wir fordern mehr Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit in sämtlichen Bereichen unserer Stadt. Weil wir wissen, wie wichtig Gespräche und Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung und chronischer Erkrankung sind, gestalten wir unterschiedliche Veranstaltungen, auf dem ein Austausch zu Themen stattfinden kann. Dieses Jahr haben wir uns anlässlich des Europäischen Protesttags der Menschen mit Behinderung eine besondere Veranstaltung geschenkt. Gemeinsam mit dem „Netzwerk Bonn – Ort für alle“ haben wir Bonns erste Inklusionskonferenz am 9. Mai veranstaltet. Es gab einen Tag im LVR Landesmuseum Bonn mit Bürgern und Bürgerinnen, Vereinen, der Selbsthilfe, mit Unternehmen, Politik und Verwaltung. Es war eine lebendige und informative Konferenz, bei der es viel Raum für Gespräche und Begegnung gab. Weil das neue Format „Bonn, Ort für alle – DIE Konferenz“ so gut angekommen ist, werden wir es im nächsten Jahr wiederholen.

 

2025